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O. Grimm, A. Hofer, N. Jost, T. Muff, M. Stausland

Seit September 2018 hat Musik im Kantonsspital Aarau einen speziellen Platz. Unter dem Titel «frisch bespielt – neue Klänge am Kantonsspital Aarau» treten im monatlichen Takt professionelle Musikerinnen und Musiker an überraschenden Orten im Spital auf und ermöglichen musikalische Begegnungen. Die Interventionen sind kurz, das Publikum sind die Menschen vor Ort, von den Pati-enten, den Besuchern bis zu den Handwerkern.
Nun nimmt eine Ausstellung mit fünf Künstlerinnen und Künstlern Bezug zu Musik, Rhythmus, Takt und Klang. Die Verbindung von Musik und bildender Kunst hat eine lange Geschichte. Es geht dabei nicht nur um den Einfluss der Musik auf die Künstler, sondern auch um Versuche, Rhythmus und Bewegung in Bilder zu übersetzen.
Die fünf eingeladenen Kunstschaffenden wollen nicht explizit musikalische Strukturen visualisieren, vielmehr sind diese Teil ihres Werdeganges oder Begleitung ihres Arbeitsprozesses. So ist Andreas Hofer nicht nur ein in vielen Medien arbeitender bildender Künstler, sondern als Musiker kennt er die ganze musikalische Bandbreite vom Live-Auftritt bis zur Realisation von Soundinstallationen. In der Ausstellung «Rauschen am Bildrand» lässt er Figuren aus unterschiedlichen Kulturen und Szenen tanzen und in einer grossformatigen Kaseinmalerei zeigt er einen Klangraum aus feinsten Pinselstri-chen. Mette Stausland war in jungen Jahren als professionelle Tänzerin aktiv, ihre Malerei und ihre Zeichnungen sind geprägt von einem feinen Gespür für Rhythmus und Raum. Sie scheint mit dem Zeichenstift als Verlängerung des Körpers den Raum tänzerisch zu erfassen, zu vermessen und gleichzeitig eine Partitur für eine Choreografie zu schreiben. Nici Jost erzeugt mit feinsten Farbtönen in rosa einen betörenden Farbklang und mit ihrer Aufreihung von eingefärbtem Klebereis einen visuellen Klangteppich. Thomas Muff orchestriert in seiner opulenten Malerei das Rauschen der Bäume im Wind und evoziert Erinnerungen an Opern- oder Filmszenen. Otto Grimm schafft Aqua-relle höchster Konzentration, die aus der Kombination von kontrolliertem und zufälligem Farbfluss entstehen. Systematik und differenzierte Repetition schaffen eine Analogie zur Minimal Music.
Eine Ausstellungswand ist für das Projekt frisch bespielt reserviert. Die von Sandra Walti gestaltete Wand gibt als grossflächige Tapete einen Einblick in das Projekt. An zwei Sonntagen im Juni und im August werden die Musikerinnen von frisch bespielt in einem gemeinsamen Live-Act auftreten. Sie werden miteinander in einen Dialog treten, aber auch auf einzelne ausgestellte Werke eingehen. Eine einfache zeitliche und räumliche Struktur  gibt den Performerinnen den Rahmen, darin werden ihre improvisatorischen und musikalischen Möglichkeiten zum Tragen kommen.
Einen ganz anderen Bezug zu Musik und Klang zeigt «Das demokratische Modell – Die Glassamm-lung von Cécile Laubacher» in der Vitrine im Haus 2a. 350 Gläser komponierte die 2018 verstorbene Kunstsammlerin und ehemalige Zeichen- und Klavierlehrerin in einer über Jahre dauernden Geste zu einem stimmungsvollen Gesamtwerk.
 

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Exhibition
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Kunst im Kantonsspital
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Aarau
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