Manon — Einst war sie «La dame au crâne rasé»
Mitte der 1970er-Jahre gab sich eine junge Künstlerin den programmatischen Namen «Manon». Mit ihren Auftritten als Femme fatale, provokanten Performances und Installationen mischte sie die Zürcher Kunstszene auf, stellte Männer in einem Schaufenster aus oder präsentierte ihr von laszivem Dekor überbordendes Schlafzimmer als Lachsfarbenes Boudoir in einer Galerie.
Manon ist Drehbuchschreiberin, Bühnenbildnerin, Regisseurin und Schauspielerin, aber auch Fotografin. Mit dem Werkzeug der Kamera arbeitet sie bis heute an Selbstporträts und Stillleben. Sie konstruiert ihre Bilder mit kompositorischem Feingefühl, spielt mit subtilen Verweisen auf die Kunstgeschichte und die Popkultur und bringt gleichzeitig existenzielle Wünsche und Ängste zum Ausdruck. Manons fotografisches Œuvre ist ein Reigen der Schönheit und der Vergänglichkeit, angeführt von La dame au crâne rasé, der legendären Serie aus den Jahren 1977/78. Die Heldin dieses traumhaften Fotoromans, die mit ihrem kahlgeschorenen Schädel androgyn und sexy, verletzlich und dennoch unantastbar cool ist, taucht nicht zuletzt im späteren Langzeitprojekt Hotel Dolores wieder auf.
Die Ausstellung, die anlässlich des achtzigsten Geburtstags von Manon bereits für 2020 in der Fotostiftung Schweiz geplant war und dann coronabedingt verschoben werden musste, würdigt ein international wegweisendes Werk. Sie legt den Fokus auf das fotografische Œuvre der Künstlerin, zeigt Manon-Klassiker neben weniger bekannten Arbeiten, vereint die frühen Serien und die fotografischen Tableaus der vergangenen Jahre.
Artikel
Titel | Typ | Ausgabe | Bilder | Details |
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Frida Orupabo — Collagierte Selbstporträts | Besprechung | Kunstbulletin 4/2022 |
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Institutionen
Titel | Land | Ort | Details |
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