Viele Künstler hofften noch in den Neunzigerjahren im Crossover von Pop, Massenmedien und Kunst vor allem emanzipatorisches Potenzial zu entdecken. Dieser Kulturoptimismus ist längst obsolet geworden, die Entwicklung der Medienlandschaft und ihr ausgeprägter Hang, den Rezipienten gnadenlos zu verdummen, hat kritischere Töne auf den Plan gerufen. Der britische Video-Künstler Phil Collins, 2006 für den Turner-Preis nominiert, entlarvt in seiner melodramatischen Arbeit das prekäre Verhältnis von Realität und Medienwelt. Das folgende Porträt wurde anlässlich zweier Ausstellungen und eines öffentlichen Projektes im Vorfeld der 6. berlin biennale geschrieben.