Luzern — Neben einem Wappenkleber der Waadt lacht ein gelber Smiley, «quiekt» auf einem Sticker ein springender Delfin und «faucht» das Klebetattoo eines chinesischen Drachens zwischen bunten, teils krakelig gezeichneten Figuren und Symbolen. Der wild-poppige Kosmos von Caroline Ventura (*1994, Lausanne) droht, seinen Bildraum zu sprengen... Zum Glück ist er in transparenten Plastiktüten sicher verpackt, was ein gefahrloses Ab- und Umhängen der 145 Blätter, die auf langen Nägeln aufgereiht sind, ermöglicht. Ähnlich wie beim zwielichtigen Handy-Shop in Paris, der Wahlheimat der Künstlerin, gilt es immer auch die Rückseiten kritisch zu prüfen. Dabei offenbart sich unter durchschlagenden Filzstiftspuren etwa gefundenes Büttenpapier mit Wasserzeichen oder ein Fehldruck von Venturas CV. Eine versteckte, aber ebenso unbändige Welt, die das Stöbern und Blättern zum Vergnügen werden lässt. 

Gastbeitrag von AICAramba – dem Blog von AICA Schweiz