Vevey — «Hauptsache wir müssen nicht über den Röstigraben sprechen», deutet Stefano Stoll gleich zu Beginn des Gesprächs an. Der Gründer und Direktor von Images Vevey scheint keine Grenzen zu kennen – weder sprachlich noch wenn es darum geht, die Big Fishes der Kunstwelt für die Biennale für zeitgenössischen Fotografie an Land zu ziehen. Mit bemerkenswerter Leichtigkeit wechselt er zwischen Französisch, Englisch und Schweizerdeutsch und betont gekonnt lässig, dass er sich manchmal selbst nicht allzu ernst nehme, die Arbeit dafür aber umso mehr. Nun gut, den Umgang mit den Medien ist er sich auf jeden Fall gewohnt – schliesslich gibt es die Biennale bereits seit 2008. Doch seine Begeisterung dringt durch den Hörer und steckt an.
Einige Wochen vor Beginn der In- und Outdoor-Ausstellung zeigt sich, in welchen Gassen und Parks der Stadt die diesjährigen Werke tatsächlich installiert werden können. Dass schlussendlich alles so wie geplant aufgeht, glaube Stoll erst, wenn er die Eröffnungsrede halte. Denn es könne schon passieren, dass ein:e Anwohner:in im letzten Moment die Erlaubnis zur Nutzung der Hausfassade zurückziehe, und dann müsse eine neue Lösung herbeigezaubert werden. Ortsspezifische Installationen erfordern eine lange Pendenzenliste. Das Wetter ist dabei eine der kleineren Unwägbarkeiten. Die Vorbereitungsphase beschreibt Stoll als «Tanz mit den Kunstschaffenden»: Gemeinsam gilt es, den passenden Ort und die richtige Inszenierung auszuhandeln. «Nicht-mehr lebende Künstler:innen auszustellen, wäre ein Leichtes», fügt Stoll lachend hinzu.
In den vergangenen 18 Monaten hat Stoll zusammen mit seinem rund neunzigköpfigen Team ein Programm mit fünfzig nationalen und internationalen Künstler:innen erarbeitet, um die diesjährige Biennale zu realisieren. Das Motto ‹(dis)connected› will die Kluft, die durch digitale Technologien zwischen Vergangenheit und Gegenwart entsteht, beleuchten. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Werk ‹Belle époque› (2024) von Vincent Jendly: Ein Bild aus seiner Serie über die historischen Schiffe der Compagnie Générale de la Navigation (CGN) des Genfersees wird auf rund tausend Quadratmetern die Hauptfassade des Nestlé-Konzerns am Seeufer schmücken. Der Schaufelraddampfer kann über die frisch renovierte Parkanlage des Konzerns erreicht werden, die erstmals der Öffentlichkeit zugänglich ist – Images Vevey öffnet damit auch Türen, die vorher verschlossen waren.
Images Vevey — «Tanz mit den Kunstschaffenden»
Images Vevey — «Tanz mit den Kunstschaffenden»
Institutions
Title | Country | City | Details |
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Festival Images Vevey | Switzerland
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Vevey
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Switzerland
Vevey
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Images Vevey | Switzerland
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Vevey
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Switzerland
Vevey
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Author
Details | Name | Portrait |
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Joëlle
Bischof
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Exhibitions / Events
Title | Date | Type | City | Country | Details |
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Biennale Images Vevey 2024 | - | Large-scale Exhibition/Festival | Vevey | Switzerland | Switzerland |