Zürich — Dem Künstler ist so übel, dass er erst einmal alles aus sich herausspucken muss: Zigarette, Stiefel, Schuhsohle, Flasche, Namensplakette und die Spitze einer Staffelei schweben aus dem Mund in ein helles Rosa. Philip Guston hat mit ‹Painter’s Forms› von 1972 zentrale Motive seiner Malerei vorgestellt, die aus ihm kommen und häufig so vereinzelt im Bildraum stehen wie viele von uns in der Welt. Kaum ist die Retrospektive in der Tate Modern zu Ende, ist der Maler in einer kondensierten Schau seines Spätwerks in Zürich zu sehen, inklusive noch nie gezeigter Bilder. Da ist alles da, die psychischen Dramen und die Kriege in der Welt, die Sehnsucht nach der Ganzheit der Antike und die Angst vorm Abgrund. Verbunden ist es in der Zartheit der Malerei. Ein Hochgenuss wie in jeder Guston-Schau.
Gastbeitrag von AICAramba – dem Blog von AICA Schweiz