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Werkschau 2024 – Maya Lama

Das Atelier von Maya Lama befindet sich in ihrer Wohnung, einer Zwischennutzung. Hier empfängt sie mich und spricht über die Herausforderungen ihres Künstlerinnenlebens, in dem sie zwischen kreativer Arbeit und verschiedenen Jobs jongliert – eine Realität, die viele Kunstschaffende mit ihr teilen. Maya Lamas künstlerische Reise begann in Nepal, wo sie traditionellen Kunstunterricht erhielt und von japanischen Kunstschaffenden beeinflusst wurde. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für ihren multidisziplinären Ansatz, der sich durch ihr gesamtes Werk zieht. Nach einem Kunststudium in den USA, wo sie sich zunächst auf figurative Malerei und Zeichnung konzentrierte, führte ihr Weg sie nach Zürich an die ZHdK. Hier schloss sie ihren Master in Bildender Kunst mit Auszeichnung ab und entwickelte ihren Stil, der konzeptuelle Elemente mit visueller Ästhetik verbindet.

Maya Lama bedient sich diverser Medien wie Malerei, Zeichnung, Text, Performance und Video. Storytelling ist eines ihrer zentralen Elemente, oft gepaart mit Humor und einer Prise Absurdität. Sie experimentiert mit Sprache und Text und nutzt die Wiederholung als stilistisches Mittel. Ihr kreativer Prozess speist sich aus einer Mischung persönlicher Erfahrungen, aktueller Ereignisse und konzeptueller Überlegungen.

In der Serie Artist Monologue erforscht Maya Lama Stereotypen in selbstironischen Videoperformances. Sie schlüpft in verschiedene Rollen und hinterfragt die Selbstdarstellung von Kunstschaffenden. Dabei gelingt es ihr, ernsthafte Probleme mit Leichtigkeit zu behandeln. Ein wiederkehrendes Thema ist die Auseinandersetzung mit der Unendlichkeit. In Arbeiten wie Big Fish Theory on Infinity und der Installation How to Make a Huge Moon Drawing in 2 Ways verknüpft sie philosophische Gedanken mit persönlichen Anekdoten und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Diese Werke spiegeln ihr Interesse an der Verbindung zwischen dem Alltäglichen und dem Kosmischen und greifen zugleich politische und gesellschaftliche Fragen auf. So auch in den Werken für das Projekt dearMoon, bei dem sich Kunstschaffende beim japanischen Milliardär Yusaku Maezawa für einen Mondflug bewerben konnten. Maya Lama schuf dafür eine Serie von Gemälden, Installationen und Performances, in denen sie sich mit der Faszination für den Weltraum auseinandersetzt. In der neueren Serie Afterclass zeigt sich ihr stetes Streben nach passenden Ausdrucksformen und ihre Experimentierfreude bei der Integration von Text und Bild. Ihre Kunst fordert uns dazu auf, über die Grenzen des Alltäglichen hinauszudenken und gleichzeitig dessen Schönheit und Absurdität zu erkennen.
Maya Lama hat sich mit ihrer Mischung aus Humor, Tiefgründigkeit und multimedialer Ausdruckskraft als eine bemerkenswerte Stimme in der zeitgenössischen Kunstszene etabliert. Ihr von einer multikulturellen Perspektive und einem interdisziplinären Ansatz geprägtes Werk vermittelt komplexe Themen wie Identität, Wahrnehmung und menschliche Existenz auf zugängliche und oft überraschende Weise. 

Ein Beitrag im Kontext der Werkbeiträge des Kantons Zürich 2024

Author

Details Portrait Name
Vivianne Tat

Artist(s)

Details Portrait Name
Maya Lama