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Ausstellungsraum Klingental — Wo (Gast-)Freundschaft gross geschrieben ist

Basel — Lange ist’s her: Bereits 1974 wurde der Ausstellungsraum Klingental durch eine Initiative von Kunstschaffenden gegründet. Heute bietet die 2020 renovierte Klingentalkirche eine Plattform für zeitgenösisches Kunstschaffen mit Bezug zu Basel. Das Programm entsteht durch jährliche Open Calls und wird in wechselhaften Koalitionen aus dem Vorstand begleitet. Im Fall der aktuellen Schau waren dessen Mitglieder Franziska Baumgartner und Sabrina Davatz involviert. Baumgartner sieht sich aber nicht in der klassischen Rolle der Kuratorin; sie packe einfach dort an, wo es sie gerade brauche. Das kollaborative Arbeiten führt dazu, dass sich die Grenzen von Kunstschaffen und Kunstvermittlung bisweilen überlappen. Baumgartner und Davatz, beide selbst Künstlerinnen, waren für die aktuelle Ausstellung nur im Hintergrund tätig. Sie begleiteten die beiden Künstlerinnen Magali Dougoud und Daniela Müller, welche die Impulse für ‹You may find yourself in a haunted space› gesetzt haben.
 
Dougoud und Müller arbeiten hauptsächlich mit Video. Der gegebene Freiraum für die Ausstellung inspirierte die beiden, das für sie ungewohnte Medium Keramik experimentell zu erforschen. Die, wie sie sagen, «fluide» Ausstellung will Prozesse sichtbar machen, etwas, das für den Ausstellungsraum Klingental zunehmend von Bedeutung wird. Im Foyer steht ein Brennofen ebenbürtig zu den im Raum nebenan platzierten, gebrannten (und auch verbrannten) Figuren. Für diese haben die Künstlerinnen eigenhändig Lehm aus der Basler Umgebung gesammelt und mit Abfällen aus dem Basler Rhein vermischt. Dougoud spricht von neuen Herausforderungen: «Mit einer Kamera bin ich sehr mobil unterwegs. Als ich auf einmal einen schweren Brennofen transportieren musste, galt es zuerst, die Mitfahrgelegenheit für den Transport zu überzeugen.»
 
Als Teil der Ausstellung ist auch die Performance von Orakle Ngoy zu verstehen, welche die Vernissage von ‹You may find yourself in a haunted space› abrundet. Die Künstlerin rappt mit einprägsamen Phrasen über ihr Dasein als Frau und die Lebensrealitäten in der Demokratischen Republik Kongo. Danach verstreut sich das Publikum zunehmend auf dem Kaserneareal. Eine ungezwungene Vernissage, die ohne Prosecco oder Worte wie «Socialising» oder «Networking» auskommt – der Ausstellungsraum Klingental als Ausgangspunkt für Freundschaften. Dieses Wochenende führt im Rahmen der Ausstellung die Stimme von Channelle Adams mit ‹Ghosts in the Greenhouse› durch den Botanischen Garten in Basel. Zudem lädt ‹The Centre for Plant Interpretation› im Foyer zur Kommunikation mit den eigenen Pflanzen ein.

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Ausstellungsraum Klingental
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You may find yourself in a haunted space - Exhibition Basel Switzerland
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