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knife does not cut fire

Der Titel der Ausstellung ist einem Gedicht des portugiesischen Lyrikers Herberto Helder (1930–2015) entnommen und zeugt von Rivane Neuenschwanders Vertrauen in die Kraft der Poesie. Zugleich birgt diese Zeile eine hohe Relevanz: Vermag doch kein Messer Herzen zu öffnen oder gar Krisenherde zu löschen. Vielmehr ist es ein Werkzeug, das, gegen Menschen gerichtet, Angst hervorruft.

2015 begann die Künstlerin mit Kindern in Workshops Schutzmäntel gegen deren Ängste zu entwerfen. The Name of Fear wurde mit Schulkindern für die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein fortgeführt und setzt einen wichtigen Akzent in der Ausstellung. Darüber hinaus finden sich Werke, die das Wünschen, die Freiheit, das Experimentieren und Spielen zum Ausdruck bringen. Die Arbeit I Wish Your Wish, die ein Brauchtum der Kirche Nosso Senhor do Bonfim in Salvador, Brasilien, aufnimmt, lädt ein, sich ein farbiges Band mit Wünschen, die andere BesucherInnen hinterliessen, auszusuchen und umzubinden. Der Tradition zufolge gehen die Wünsche in Erfüllung, wenn das Band von alleine abfällt.

Neuenschwander spürt mit ihrem vielgestaltigen Werk Ängsten und Hoffnungen nach und lässt anschaulich werden, wie sie Menschen und Gesellschaften prägen. Ihre Arbeiten sind geprägt von einem hohen Interesse an kulturellen, psychologischen und soziologischen Fragestellungen, aber auch an Prozessen der Natur und deren globale Wirkungen. Ihren Werken ist eine zutiefst philosophische Betrachtungsweise zueigen, in der der menschliche Blick relativiert wird, sei es gegenüber dem Verlauf der Zeit, der Kraft des Windes oder etwa der Tätigkeit von Tieren. Teils initiiert die Künstlerin für die Werkgenese sich selbst organisierende Prozesse: So werden z.B. Ameisen zu gestaltenden Protagonisten, oder auch der Wind. Zugleich öffnet sie in ihren partizipatorischen Installationen dem Potential menschlicher Interaktion den Raum. Neuenschwander geht mit ihren poetischen Arbeiten Bedingungen des Lebens auf den Grund.

Die Ausstellung knife does not cut fire ist die erste umfassende Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum, ihr Schwerpunkt liegt auf den jüngsten Werken der Künstlerin.

Rivane Neuenschwander (geb. 1967 in Belo Horizonte, Brasilien) lebt und arbeitet in São Paulo.

Eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Christiane Meyer-Stoll.

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Esposizione
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Titolo Paese Località Details
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation
Liechtenstein
Vaduz

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Rivane Neuenschwander
knife does not cut fire
12.11.2021 – 24.4.2022

www.kunstmuseum.li

Rivane Neuenschwanders Arbeiten sind geprägt von einem hohen Interesse an kulturellen, psychologischen und soziologischen Fragestellungen, aber auch an Prozessen der Natur und deren globalen Wirkungen.

Erste Einzelausstellung der international renommierten brasilianischen Künstlerin im deutschsprachigen Raum.

Mit «knife does not cut fire» präsentiert Rivane Neuenschwander (*1967 in Belo Horizonte) ihr vielgestaltiges Oeuvre anhand von rund 50 Arbeiten, wobei der Schwerpunkt auf ihren jüngsten Werken liegt. Gezeigt werden Gemälde, Objekte, Filme, Textilarbeiten sowie raumgreifende Installationen, an denen sich die Besucher*innen beteiligen können. Eigens für das Kunstmuseum Liechtenstein hat die Künstlerin neue Arbeiten geschaffen, die bestehende Werkserien weiterführen.