#notforsale

Angriff, Selbstverständnis, Provokation? – In einer Zeit, in der sich die Kunst überwiegend über ihre monetäre Größenordnung definiert, tritt Not For $ale auf als freche Behauptung von Unverkäuflichkeit. Auf zwei Etagen einer ehemaligen Maschinenfabrik im Zentrum von Basel eröffnet der Basler Unternehmer und Sammler Thomas E. Merian einen großzügigen Ausstellungs- und Projektraum. In seiner Präsentation von Kunst kokettiert er spielerisch mit den Kategorien „Angebot“ und „Nachfrage“ um marktgebundene Mechanismen von Wertschöpfung – und Wertschätzung – hintersinnig zu konterkarieren. 

Mit der kapriziösen Kapriole einer verweigerten Verfügbarkeit schlägt Not For $ale einen Haken, um letztlich mit einem Augenzwinkern sowohl unveräußerliche Kunst auszustellen, als auch zum Kauf stehende Exponate anzubieten. Das breit aufgestellte künstlerische Programm, welches organisch wie eine Familie wächst, ergibt einen vitalen Wechsel zwischen jüngeren und älteren Generationen, zwischen weniger bekannten, zeitgenössischen Positionen und etablierten, mitunter historischen Größen – zwischen günstigeren und teureren Werken. 

Not For $ale möchte sich nicht so sehr als kommerzieller Umschlagplatz behaupten, sondern vielmehr als Ort der Begegnung, des Austausches, der gemeinsamen Kunsterfahrung positionieren. Innovative Interventionen finden in der ehemaligen Werkshalle im Untergeschoss la cave statt. Ferner wird der Umgang mit Kunst in zwanglosen Zusammenkünften in The Apartment zelebriert. In der geräumigen Wohnung wurde anlässlich der Art Basel 2022 mit „a. gesture“ eine Ausstellungsreihe initiiert, die als sinnenfreudiges Ereignis gefeiert wurde. Ziel dieser ist es, den Kunstinteressierten mit allen Sinnen anzusprechen, ihm einen annehmlichen Rahmen für die Anschauung und den Dialog zu bieten, um ein Qualitätsbewusstsein zu generieren und den geistigen, inhaltlichen Mehrwert von Kunst in den Vordergrund zu rücken, damit ihr Stellenwert als Kulturgut jenseits der vorherrschenden Bedeutung als Statussymbol und Luxusartikel nicht zu kurz kommt.