Esther Mathis — Alle Fenster, durch die ich blickte
Zürich — Es fühlt sich an, als sei man in ein grosses, unmöbliertes Haus mit sehr hohen Fenstern eingetreten. Die Werke in der aktuellen Ausstellung von Esther Mathis (*1985) sind jedoch keine Fenster, sondern bloss die Illusion von Durchsichten nach aussen. Rechteckige Glasscheiben, zu Rastern gruppiert, reflektieren im Licht eine grosse Farbigkeit und setzen Assoziationen frei. Gefühle, Farben, Licht: In alchimistischer Manier erschafft die Künstlerin in einem experimentellen Prozess – sie verbrennt Lüsterpigmente auf Glas – ein farbiges Kaleidoskop von Erinnerungen: eine dunkelviolette Nacht mit tausend Sternen, eine Morgensonne, türkisfarbene Regentropfen.