Im Oktober 1998 wurde Okwui Enwezor zum künstlerischen Leiter der Documenta 11 ernannt, kurze Zeit später stellte er sein sechsköpfiges Team von Co-Kuratoren vor. Von dem gebürtigen Nigerianer, dessen professionelle Biografie insbesondere in den USA beheimatet ist, erwartete man eine Weltausstellung zeitgenössischer Kunst, die – mehr als jede andere Documenta zuvor – den Anspruch der Internationalität wirklich einlösen sollte: eine globale Ausrichtung, die auch die Widersprüche der Globalisierung zu Tage fördert, Weltkunst statt Westkunst, und eine Kunst, die sich «transnational» erschliesst ohne deshalb spezifische kulturelle Hintergründe verleugnen zu müssen. Herausgekommen ist nun eine Ausstellung, die in vielerlei Hinsicht überrascht.
Kassel — Kunsthalle Fridericianum